Sanitärhaus für das Kindererholungsheim Jigodin in Rumänien in Kooperation mit Caritas Oberösterreich und Caritas Alba Julia

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Ausgangslage

Die Schülerinnen und Schüler der HTL1 Bau und Design Linz setzen jedes Jahr im Ausbildungsschwerpunkt „Holzbau“ eigenhändig ein Planungsprojekt in die gebaute Realität um. Bei einem von erasmus+ geförderten Aufenthalt in Rumänien und dem Kennenlernen von rumänischen Jugendlichen entschlossen sich unsere Schülerinnen und Schüler zu helfen. Die große Herausforderung besteht darin, im laufenden Schuljahr 2017/18 in Kooperation mit der „Caritas Oberösterreich“ und der „Caritas Alba Julia“ für das Kindererholungsheim Jigodin im Osten Rumäniens ein Sanitärhaus zu errichten.

Das Caritas-Kinderferienheim in Jigodin ist im Herbst 1996 eröffnet worden und bietet Erholungsmöglichkeiten für Kinder aus von Armut betroffenen Familien, aus Kinderheimen und für Kinder mit Behinderungen. Sie haben hier die Möglichkeit, einmal auch Ferien abseits der meist tristen Verhältnisse daheim zu erleben. Spiele, sportliche Angebote, kreatives Werken und Musik machen die Ferientage zu einem Erlebnis. Das Haus bietet für 47 Kinder Platz und liegt am Rande eines Waldes, jährlich verbringen mehr als 400 Kinder einen Teil ihrer Ferien dort. Da das Haus jetzt schon etwas in die Jahre gekommen ist, sind Sanierungsarbeiten erforderlich. Dr. Christoph Mülleder von der Auslandshilfe der Caritas Oberösterreich: „Das Sanitärhaus, das die HTL1 jetzt errichten wird, ist eine große und willkommene Hilfe. Die Caritas Alba Julia ist Partnerorganisation der Caritas OÖ. Seit 1990 wird sie von uns mit Spenden und Know-how aus Oberösterreich unterstützt. Wir freuen uns sehr über die neuerliche Kooperation mit der HTL1, mit der wir schon einmal erfolgreich ein ähnliches Projekt für eine Behinderteneinrichtung in Rumänien durchgeführt haben. Während der einwöchigen Bauphase vor Ort wird es auch Kontakt zu rumänischen gleichaltrigen SchülerInnen geben, um ein interkulturelles Lernen und Kennenlernen zu ermöglichen.“

Fakten zum Projekt

Aus rund 10m³ Holz und 15m³ Dämmstoff entsteht ein Sanitärhaus mit ca. 21m² Nutzfläche. Aufgeteilt in die zwei Bereiche für Mädchen und Burschen wird dieses kleine Holzhaus mit insgesamt 4 Duschen, 3 WCs und Pissoirs, Waschbecken und einem Raum für Haustechnik ausgestattet. Die Warmwasseraufbereitung erfolgt über eine rund 10m² große Solaranlage am Dach des Objektes.

Planung und Vorfertigung

Nach gemeinsamer Planung und Absprache mit den Projektverantwortlichen bei der Caritas in Oberösterreich und Rumänien wurde ab Mitte Jänner 2018 intensiv nach Spenden gesucht. Nach nur zwei Monaten konnte aufgrund des großzügigen Sponsorings vieler befreundeter Firmen sowie zahlreicher Privatspenden das benötigte Baumaterial bereitgestellt und auch der Transport und Flug für die Teilnehmer organisiert werden. Die Gesamtkosten dieses Spendenprojektes belaufen sich auf rund € 40.000.

Herstellung, Transport und Montage

Seit dem Projektstart Mitte März 2018 konnten die SchülerInnen und Schüler in knapp 3 Monaten in den Zimmereiwerkstätten der HTL1 die Wand- und Deckenelemente des Sanitärhauses eigenhändig herstellen. Vom 16. 6. bis 24.6. 2018 fliegen 16 Schüler in Begleitung von Lehrern der HTL1 aus den Fachbereichen Bautechnik, Zimmerei, Installationen für Elektro sowie Wasser/Sanitär nach Siebenbürgen in den Osten Rumäniens. Auf dem Grundstück des Kindererholungshauses Jigodin, Nahe der Kleinstadt Miercurea Ciuc, wird das Sanitärhaus innerhalb weniger Tage errichtet. Als Fundament dient eine von der Caritas in Rumänien betonierte Bodenplatte mit allen plangemäßen An-schlüssen. Auf dieser werden die vorgefertigten Bauteile zusammengefügt, abgedichtet und komplettiert. Neben den Roh- und Ausbauarbeiten sind dabei von den Schülerinnen und Schülern auch sämtliche Sanitär- und Elektroinstallationen herzustellen. „Bei konkreten Projekten lernen die Schüler, was es bedeutet, die Planungstheorie in die Praxis zu überführen. Das Gelernte aus den vorangegangen drei Jahren Baupraxis am Bauhof wird konkret angewendet“, sagt Josef Wolfsgruber, der Klassenvorstand der 4HZ. Christian Armbruster, Direktor der HTl1 ergänzt: „Sozialprojekte bieten sich hier speziell an, weil wir einerseits im Bauwesen ergänzend auftreten, es andererseits für die Schüler eine große Chance ist, Teamfähigkeit und soziale Kompetenz zu stärken.“

Bis zum Abtransport der Fertigteile am 11.6. arbeiten die Schülerinnen und Schüler fieberhaft an Wand-, Decken- und Fassadenelementen des Sanitärhauses. Eine der großen Herausforderungen wird sein, an alle Eventualitäten im Vorfeld gedacht zu haben.

Das Holzbau-Team rund um das Sozialprojekt „WoodCube“ der HTL1 Bau und Design Linz bedankt sich ganz herzlich bei den großzügigen Spendern!